New York bis Bellingham (3.5.– 4.5.12)

Der Weckruf holt uns schon um 4.45 Uhr aus den Federn und kurz darauf checken wir für den Flug nach Bellingham ein. Zum ersten mal stehen wir in einem Bodyscanner und prompt wird René danach noch „gefilzt“. Was den Officer gestört hat wissen wir nicht, aber zumindest hat er die Travellerschecks einzeln kontrolliert.

Der Flug startet pünktlich und wir glauben, dass wir in rund 3 Stunden in Seattle landen werden. Weil dies ein Inland-Flug ist, hat keiner von uns Beiden berücksichtigt, dass wir innerhalb dieses Fluges drei Zeitzonen überspringen werden. Somit dauert der Flug unerwartete 6 Stunden. Who care’s, wir müssen uns erst wieder an die grösseren Dimensionen gewöhnen.

Unser Bild der Amerikaner haben wir heute auch revidiert. Bereits beim Boarding ist uns aufgefallen, dass nicht gedrängelt wird und sich alle an die Ansagen halten. Am meisten hat uns aber die Disziplin nach der Landung imponiert. Bei Flügen aus Europa, hat das Flugzeug knapp die Räder auf die Rollbahn aufgesetzt, stehen die ersten Fluggäste schon beim Ausgang. Die Amerikaner bleiben aber sitzen bis das „fasten seat belt“ Signal erlöscht ist und im Reissverschlusssystem steigen sie aus.

In Seattle warten wir auf unseren Anschluss nach Bellingham und setzen uns in ein Restaurant. Auf die Frage, welches Bier der Kellner empfehlen kann, verschwindet dieser und kommt mit einer Selektion Bier, abgefüllt in kleine Gläser, zurück. René darf degustieren und sich für eins entscheiden. Die Amis schaffen es erneut, uns zu verblüffen.

Ein Propellerflieger, indem sogar Hunde mit in die Kabine dürfen, bringt uns innert 30 Minuten nach Bellingham. Wir steigen ins nächste Taxi und treffen auf einen Fahrer, der sich mit dem Schweizer Pass ausweisen darf, weil sein Vater vor Jahren ausgewandert ist. Wir überfliegen zwar im selben Land drei Zeitzonen, aber die Welt bleibt trotzdem klein.

Den Morgen verbringen wir im Hotel, denn es steht eine Gäste-Loundry zur Verfügung und wir haben einiges was gewaschen werden muss. Später erkundigen wir uns beim Visitor Center, wie man am Besten in die Stadt kommt. Der uralte Herr ist sehr freundlich und freut sich wahnsinnig über unseren Besuch, angeblich schreiben sich selten Schweizer in seinem Gästebuch ein. Wir erfahren, dass gleich um die Ecke eine Busstation ist. Fahrpreis im Bus: „One step = one Dollar“. Was soviel bedeutet wie Einsteigen und 1 Dollar bezahlen, egal bis wohin man fährt. Schwarzfahren scheint hier kein Thema zu sein und es gilt auch noch das Gesetz, das jüngere den älteren Fahrgästen den Sitzplatz anbieten. Die Amis leben tatsächlich noch respektvoll miteinander.

Wir steigen im Zentrum aus und flanieren durch die Strassen, Bellingham scheint ein gemütliches kleines Provinzstädtchen zu sein und wir fühlen uns wohl hier.

Mit dem Bus gehts zurück ins Hotel, um unser Gepäck abzuholen. Ein Fahrgast sieht uns an, dass wir fremd sind und hilft uns, bei der richtigen Station auszusteigen. Kurz darauf bringt uns der Hotel-Chauffeur gratis zur Alaska Marina Highway Station. So vieles scheint hier selbstverständlich zu sein. Wir müssen zugeben, dass wir noch viel von den Amerikanern lernen könnten.

Wir machen uns jetzt mit der Fähre auf den Weg durch die Inside passage, darüber erzählen wir Euch später. Wir möchten es aber nicht missen Euch allen ganz herzlich für die vielen Kommentare zu danken. Es ist für uns immer wieder eine grosse Freude etwas aus der Heimat zu lesen, wir hoffen aber, dass Ihr Verständnis habt, wenn wir nicht auf jeden einzelnen eingehen können. Merci.

 

 

 

 

 

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